Hokkaido-Hype: Wieso auch du auf den Kürbis setzen solltest
Wetten, das kommt dir bekannt vor: Du stehst vor dem Gemüseregal, wolltest einen Kürbis kaufen – und hast keinen Überblick. Welcher schmeckt am besten? Womit kann ich eine cremige Suppe machen? Und welcher ist nochmal der, den man gar nicht schälen muss?
Jedes Jahr in der Kürbis-Saison müssen wir uns nochmal schnell in Erinnerung rufen, von welchem Kürbis wir letztes Jahr so begeistert waren. Und dann kanns losgehen: Cremige Kürbissuppen, -eintöpfe oder -currys stehen auf dem Speiseplan. Und an Halloween werden Kürbisse geschnitzt, was das Zeug hält.
Die Möglichkeiten sind endlos. Doch ehe du dich versiehst, ist es schon wieder vorbei mit dem leckeren Gemüse – und immer wieder auf Oktober warten zu müssen, ist doch auch viel zu schade, oder?
Genau aus diesem Grund haben wir in unseren Linsen à la Provence saftigen Hokkaido-Kürbis integriert. Auf diese Weise hast du nicht nur in der Kürbis-Saison, sondern rund um die Uhr Zugriff zu wertvollen Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen. Und damit du beim nächsten Einkaufen gezielt zum Hokkaido greifen kannst, erklären wir dir heute, was genau ihn so begehrenswert macht…
Was ist eigentlich Hokkaido?
Ganze 800 verschiedene Kürbis-Sorten gibt es auf der Welt. Kein Wunder, dass man da mal den Überblick verlieren kann…
Den Hokkaido zeichnen unter anderem sein mild-süßer, nussiger Geschmack aus, der perfekt mit den intensiven Gewürzen harmoniert. Ebenso charakteristisch ist seine knallige, orangefarbene Schale und das leichte Gewicht (ca. 0,5kg - 2kg).
Obwohl er erst seit den 90ern in Deutschland verkauft wird, geht die Geschichte des Hokkaido noch um einiges zurück: So wurde er bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Japan angebaut – wohlgemerkt auf der gleichnamigen Insel Hokkaido. 1878 hatten nämlich amerikanische Agrarberater den ersten Kürbis aus Amerika nach Japan gebracht. Der damalige Kürbis hatte aber noch nichts mit unserem heutigen Hokkaido gemeinsam, war er doch hart und geschmacksarm. Nach und nach wurde der Hokkaido daraus, den wir heute kennen: intensiv, weich, nussig. Der japanische Name für den Kürbis ist “Kuri aji”, was übersetzt soviel bedeutet wie “Kastaniengeschmack”.
Der Hokkaido-Kürbis ist ein Verwandter von Melonen und Gurken und wird zu den Beerenfrüchten gezählt. Anders als bei den meisten Kürbissorten ist es bei ihm sogar möglich, die Schale mit zu essen. Keine Lust auf Schälen? Kein Problem!
Außerdem schmeckt er aufgrund seines süßlichen Geschmacks bereits Babys und Kleinkindern, ist leicht zu pürieren und eignet sich perfekt für cremige Suppen oder Risottos.
Und nicht nur seine Konsistenz und der Geschmack begeistern – auch die Nährwerte können sich durchaus sehen lassen.
Wie gesund ist Hokkaido?
Du suchst noch einen Grund, um dich an ein Kürbisgericht zu wagen? May we present:
Die meisten Speisekürbisse punkten mit einem geringen Kaloriengehalt und wenigen Kohlenhydraten, wodurch sie sich perfekt für eine Low-Carb-Diät eignen. So finden sich im Hokkaido nur ca. 65 Kalorien und etwa 5 g Kohlenhydrate pro 100 g. Der Eiweißgehalt beträgt 1,7 g / 100 g, der Fettgehalt 0,5 g / 100 g.*
Im Gegensatz zu anderen Kürbissorten enthält der Hokkaido außerdem relativ wenig Wasser. Nichtsdestotrotz wirkt er leicht entwässernd, da seine Mineralstoffe unsere Nieren- und Blasentätigkeit anregen. Ein weiterer Vorteil des hohen Kaliumgehalts (490 mg / 100 g): Er sorgt dafür, dass unsere Nervenimpulse weitergeleitet werden, kann Blutdruck senken und sogar dem Risiko für Schlaganfälle vorbeugen.
Als sei das nicht genug, erwartet dich beim Verzehr von 100 g Hokkaido zudem die volle Ladung Vitamin C: Mit 30 mg / 100 g deckst du ca. ein Drittel deines Tagesbedarfs an Vitamin C – und sorgst ganz automatisch dafür, dass du deinen Bindegewebs-, Knochen- und Zahnaufbau unterstützt. Außerdem handelt es sich bei dem Vitamin um ein Antioxidans, das schädliche Stoffe im Körper bindet und unschädlich macht.
Genauso nützlich für uns: Die 0,58 mg / 100 g Beta-Carotin. Das ist eine Vorstufe von Vitamin A, welche im Körper ebenfalls als Antioxidans wirkt und freie Radikale einfängt. Beta-Carotin kann außerdem unsere Eisenabsorption verdoppeln oder sogar verdreifachen und ist verantwortlich für das knallige Orange des Hokkaido. Bei Bedarf wird es in Vitamin A umgewandelt. Dieses wiederum unterstützt unseren Protein- und Fettstoffwechsel, den Hormonhaushalt, das Nerven- sowie das Immunsystem.
Was Ballaststoffe angeht, kann der Hokkaido zwar nicht mit unseren Hülsenfrüchten mithalten, nimmt aber bei den Kürbissen einen Spitzenplatz ein: 2,3 g / 100 g Ballaststoffe. Da er außerdem nur wenig Zucker und keine Säure enthält, ist er extrem leicht verdaulich und auch für Personen mit einem empfindlichen Magen sehr bekömmlich.
Exkurs: Welche Kürbis-Sorten gibt es noch?
- Butternut-Kürbis: Er ist birnenförmig, schmeckt leicht buttrig-nussig und hat eine hellgelbe Farbe. Wie der Hokkaido enthält auch er viele gesunde Mineralstoffe (z. B. Kalium, Magnesium), aber nur rund 40 Kalorien pro 100 g. Aufgrund seiner länglichen Form kann man ihn außerdem gut mit anderem Gemüse füllen. Wie wärs zum Beispiel mit gefülltem Butternut aus dem Ofen? Möchtest du ihn lieber pürieren, achte aber darauf, dass die Schale dabei nicht ganz so weich wird wie beim Hokkaido. Sie kann zwar mitgegessen werden, aber Schalenstücke in Butternut-Suppe sind leider keine Seltenheit.
- Muskatkürbis: Er schmeckt intensiv nach Muskat und kann als Basis für viele verschiedene Gerichte dienen. Du erkennst ihn an seiner gerippten Schale, die je nach Reifegrad entweder in dunkelgrün, orange oder hellbraun leuchten kann. Am besten schmeckt er in der Regel, wenn er noch nicht ganz gereift ist und die Schale noch grün ist. Auch er spart nicht mit Mineralstoffen und enthält unter anderem Kalium, Kalzium und Zink sowie verschiedene Vitamine.
- Spaghettikürbis: Auch, wenn der Name Anderes vermuten lässt – nein, der Spaghettikürbis kommt nicht aus Italien, sondern ebenfalls aus Japan. Da sein Fruchtfleisch beim Kochen in feine, spaghettiähnliche Fäden zerfällt, ähnelt er eher der beliebten Pasta, schlägt dabei aber mit nur 25 Kalorien pro 100 g zu Buche. Generell enthält der Spaghettikürbis vor allem Wasser, aber auch sein Magnesiumgehalt kann sich sehen lassen: 11 mg pro 100 g. Durch sein Kalium regt er außerdem die Nieren- und Blasenfunktion an und kann den Körper sanft entwässern.
So bereitest du Hokkaido zu
Solltest du Hokkaido (ausnahmsweise…) mal nicht in unseren Linsen à la Provence essen, kannst du ihn ganz einfach selbst zubereiten: Wasche ihn dafür gründlich ab und schneide ihn in mundgerechte Stücke.
- Kochen: Bringe einen Topf Wasser zum Kochen und gib die Stücke hinein. Lasse das Ganze ca. 15-20 Minuten köcheln, bis der Hokkaido weich geworden ist. So eignet er sich super als Beilage. Eher Lust auf Suppe? Dann püriere ihn einfach, gib etwas (vegane) Sahne hinzu und würze ordentlich.
- im Ofen: Gib etwas Olivenöl und Gewürze über die Hokkaido-Spalten. Schiebe sie dann in den Ofen und lass es ca. 25 Minuten bei 200 Grad backen.
Übrigens lassen sich noch nicht zubereitete Kürbisse bis zu acht Wochen aufbewahren! Voraussetzung: Der Stängel muss noch intakt und fest im Fruchtfleisch verankert sein. So kommst du selbst nach der Kürbissaison noch in den Genuss des Wintergemüses. Hast du den Hokkaido allerdings schon angeschnitten, hält er sich maximal vier Tage im Kühlschrank.
Ein weiterer Tipp: Hebe die Hokkaido-Kerne auf, lege sie über Nacht in Wasser ein und wasche sie nochmal. Danach kannst du sie in einer Schüssel mit Olivenöl und Salz vermischen, für 25 Minuten in den Ofen geben und voilà – fertig ist dein leckerer und unglaublich gesunder Snack! Kürbiskerne sind nicht nur gute Proteinlieferanten (35 g Protein / 100 g, Quelle: Vegan-Klischee adé, S. 36), sondern versorgen dich zudem mit Eisen (12,5 mg / 100 g) und Magnesium (262 mg / 100 g).
Das schreit doch geradezu danach, beim nächsten Einkauf einen Hokkaido zu besorgen, oder? Es sei denn, du hast ganz zufällig gerade eine Portion Linsen à la Provence zuhause, in der nicht nur Hokkaido enthalten ist… sondern zudem die volle Ladung Protein und Ballaststoffe! Weicher Hokkaido trifft Linsen, Kartoffeln und französische Gewürze… Ist das dieses “La Belle Vie”, von dem immer alle reden?