Soja: Nährstoffreich und nachhaltig

Soja sei ungesund und umweltschädlich? Von wegen! Wir klären gängige Vorurteile auf und erläutern, warum Sojabohnen ein sehr wertvolles Lebensmittel sein können.

Soja ist nicht umweltschädlich

Der Mythos, dass Soja umweltschädlich ist, ist je nach Betrachtungsweise richtig oder falsch. Es macht einen Unterschied, ob von europäischem oder südamerikanischem Soja die Rede ist oder ob es sich um den Sojaeinsatz für die Futter- oder Lebensmittelindustrie handelt.

Sojaanbau in den USA

Tatsächlich wird der meiste Soja in den USA, Brasilien und Argentinien – teils genmodifiziert – in riesigen Monokulturen angebaut. Der Einsatz von Dünge- und Anti-Pestizid-Mittel ist dort Gang und Gäbe, Bio-Anbau nicht die Regel. In Europa darf der gentechnisch modifizierte Soja zwar nicht verzehrt werden, für die Futtermittelindustrie wird dieser dennoch importiert. Somit sind es neben den Anbaubedingungen auch lange Transportwege, die Soja in ein schlechtes Licht stellen.

80% des Sojaertrags dient der Futtermittelindustrie

Ein weiterer problematischer Aspekt bei Soja ist, dass über 80% des weltweiten Sojaertrags für die Futtermittelindustrie verwendet wird. Da die Nachfrage aufgrund des hohen menschlichen Fleischkonsums sehr hoch ist, leidet wertvoller Regenwald unter dem Anbau; denn ohne die Regenwaldrodung könnte der Bedarf nicht gedeckt werden. Somit stimmt der Mythos in diesem Punkt, dass der Sojaanbau umweltschädlich und nicht nachhaltig ist.

Europäischer Sojaanbau ist unbedenklich

Anders verhält sich dieser Mythos allerdings bei europäischem Soja sowie bei Soja, der für den menschlichen Verzehr (in Europa) angebaut wird. Viele wissen nicht, dass Soja in Europa angebaut wird und per Gesetz gentechnikfrei sein muss. Deswegen sind ohnehin nahezu alle in Europa vertriebenen Sojaprodukte nicht aus Übersee und weiterhin nicht genmodifiziert. Lange Transportwege reduzieren sich somit auf ein Minimum, weshalb der europäische Sojaanbau auch diesbezüglich umweltbezogen unbedenklich ist.


Weiterhin bereichert Soja den Boden, da die Bohnen Stickstoff binden. Häufig wird die Hülsenfrucht in der Landwirtschaft als Zwischenfrucht gepflanzt, da sie den Lebenszyklus von Schädlingen unterbricht. Somit kann der Einsatz von Düngemitteln für spätere Anbauten von z.B. Mais oder Raps vermieden werden.


Zusammengefasst: (Europäischer) Soja, der für den menschlichen Verzehr angebaut und vertrieben wird, ist für die Umwelt nicht schädlich und kann mit anderen in Europa angebauten Gemüsesorten verglichen werden.

Die Vorteile von biologischem Soja gegenüber konventionellem

In Europa, vor allem in Österreich, Italien, Frankreich, Rumänien und in der Ukraine, wird aufgrund der steigenden Nachfrage viel Bio-Soja angebaut. Die Anforderungen* hierfür sind:

  • Verbot von chemisch-synthetischer Unkrautbekämpfung und Pflanzenschutzmitteln; erlaubt ist nur eine mechanische oder thermische Unkrautregulierung
  • Verbot von leicht löslichen Stickstoff- und Phosphordüngern
  • Kein Einsatz von genverändertem oder mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandeltes Saatgut
  • Strikte räumliche Trennung von konventionellem und biologischem Saat- und Erntegut entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Anbau, Ernte, Transport, Lagerung, Handel, Endverbraucher/in)
  • Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit der Bohnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Insbesondere die letzten Punkte sowie der Umweltaspekt sind uns bei Löwenanteil äußerst wichtig, weshalb wir in unseren Produkten ausschließlich Bio-Soja aus Mitteleuropa verwenden.


*siehe: Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) (2016): Biosoja aus Europa. Empfehlungen für den Anbau und den Handeln von biologischem Soja in Europa. PDF:  https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1690-biosoja-europa.pdf [13.08.2023].

Sojabohnen sind ein nahrhaftes LebensmittelL

Trotz des Mythos, dass Soja Brustkrebs verursacht oder die Schilddrüse negativ beeinflusst (beides wurde in mehreren Studien widerlegt), sind Sojabohnen wie andere Hülsenfrüchte ein besonders wertvolles Lebensmittel. Die Bohne liefert wertvolle Proteine, Fette, Ballast- und Mikronährstoffe, die für eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung essentiell sind:


100g Sojabohnen enthalten:

  • 386 kcal, 38 g Eiweiß, 6 g Kohlenhydrate, 22 g Ballaststoffe, 18 g Fett
  • 1 mg Vitamin B1, 0,5 mg Vitamin B2, 1 mg Vitamin B6, 0,6 µg Vitamin A, 640 µg Vitamin E
  • 200 mg Calcium, 7 g Eisen, 4 g Zink, 220 g Magnesium, 1800 mg Kalium

Proteine in Sojabohnen

Das Protein in Soja ist ein sehr hochwertiges. Es besitzt eine biologische Wertigkeit von ca. 85 (das Maximum in Lebensmitteln liegt bei 100). Das bedeutet, dass 85% des konsumierten Sojaproteins im Körper zu körpereigenem Protein umgewandelt wird.


Außerdem weisen Sojabohnen ein (nahezu) vollständiges Aminosäureprofil auf. “Nahezu” deshalb, weil die Bohnen zwar alle essentiellen Aminosäuren enthalten, von Methionin jedoch nur geringe Mengen. Somit bietet Soja eine wichtige und hochwertige Proteinquelle für insbesondere Veganer/innen, Vegetarier/innen und Sportler/innen.

Fett in Sojabohnen

Sojabohnen und Erdnüsse sind die zwei einzigen Hülsenfruchtarten, die gleichzeitig zur Gattung der Ölfrüchte zählen. Im getrockneten Zustand enthalten Sojabohnen ca. 18 Gramm Fett, von denen die meisten Omega-6-Fettsäuren sind.


Aufgrund des hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden Sojabohnen auch zu hitzebeständigem Sojaöl weiterverarbeitet. Da das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren mit 11:1 ernährungsphysiologisch allerdings nicht optimal ist (die DGE empfiehlt ein Verhältnis von unter 5:1), sollte Sojaöl nicht die primäre Fettquelle in der Ernährung sein.

Soja bei Löwenanteil

Wir bei Löwenanteil verwenden ausschließlich Bio-Soja aus Mitteleuropa (vorwiegend Frankreich). Damit wollen wir einerseits die Umwelt schonen und andererseits dir als Kunde/Kundin eine hohe Qualität gewährleisten.


In unseren Gerichten verwenden wir Sojaschnetzel als Hähnchenfleischersatz in Chili Vegano sowie Sojagranulat in Kichererbsen-Curry. Probier sie gerne aus, um dich vom Geschmack zu überzeugen!

Unsere Autorin Lisa

Lisa Schoißengeier

Dieser Artikel wurde von unserer Autorin Lisa geschrieben. Ihre größten Leidenschaften sind die Themen Ernährung/Gesundheit, Kochen und Sport.